Die Margarethenhöhe im Südwesten von Essen zählt zu den bekanntesten und schönsten Arbeitersiedlungen im Ruhrgebiet. Sie gilt als Vorzeigeprojekt des sozialen Wohnungsbaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts und ist heute ein beliebtes Wohnviertel mit hohem historischen Wert und besonderer architektonischer Qualität.
Stiftung durch Margarethe Krupp
Benannt ist die Siedlung nach ihrer Stifterin Margarethe Krupp, der Witwe des bekannten Industriellen Friedrich Alfred Krupp, der 1902 verstarb. Nach dem Tod ihres Mannes engagierte sich Margarethe Krupp stark im sozialen Bereich. 1906 gründete sie eine Stiftung, um bezahlbaren, menschenwürdigen Wohnraum für Arbeiterfamilien zu schaffen. Daraus entstand ab 1907 die Margarethenhöhe, die bis 1920 in mehreren Bauabschnitten errichtet wurde.
Am zentralen Platz der Siedlung steht heute ein Denkmal für Margarethe Krupp – ein Zeichen des Dankes und der Erinnerung an ihre soziale Weitsicht.
Siehe auch: Krupp Villa Essen
Architektur: Vielfalt statt Gleichförmigkeit
Was die Margarethenhöhe so besonders macht: Anders als viele typische Arbeitersiedlungen ihrer Zeit wirkt sie nicht monoton oder eintönig. Fast kein Haus gleicht dem anderen – das ist dem Architekten Georg Metzendorf zu verdanken, der das Projekt leitete. Er verstand die Margarethenhöhe als eine Art Gartenstadt, in der Wohnqualität, Ästhetik und städtebauliche Harmonie im Vordergrund stehen.
Trotz der eher kleinen Häuser und Wohnungen – heute rund 3.000 Wohnungen in etwa 1.000 Häusern – ist die Siedlung bis heute eine der begehrtesten Wohnlagen in Essen. Die Kombination aus historischem Charme, viel Grün, gepflasterten Wegen und einer durchdachten Planung macht den besonderen Reiz des Viertels aus.
Beliebtes Ziel für Architekturinteressierte und Spaziergänger
Die Margarethenhöhe steht heute unter Denkmalschutz und ist nicht nur Wohnort, sondern auch ein beliebtes Ziel für Besucher. Besonders Architektur- und Stadtgeschichte-Fans kommen hier auf ihre Kosten. Schilder informieren entlang der Wege über die Geschichte und Besonderheiten der Siedlung. Auch geführte Rundgänge werden angeboten.
Wer einfach nur spazieren möchte, findet hier grüne Innenhöfe, verwinkelte Gassen und idyllische Plätze – fast wie in einem Dorf. In der Nähe befinden sich zudem der Grugapark und das Museum Folkwang, die sich gut für eine Kombination mit dem Besuch der Siedlung eignen.
Fazit
Die Margarethenhöhe ist mehr als eine historische Arbeitersiedlung – sie ist ein architektonisches Kleinod, ein Stück Sozialgeschichte und eine lebendige Gartenstadt, die bis heute ihren Charme bewahrt hat. Wer Essen besucht und sich für das Ruhrgebiet jenseits von Industrie und Hochhäusern interessiert, sollte hier unbedingt einen Spaziergang einplanen.
Anfahrt: Mit der U-Bahn U17 ist die Margarethenhöhe zum Beispiel vom Hauptbahnhof und der Innenstadt von Essen im 10-Minuten-Takt zu erreichen. „Margarethenhöhe“ ist die Endstation dieser Linie. Man sollte sich für einen Spaziergang durch die Margarethenhöhe ein bis zwei Stunden Zeit nehmen.
Stadtplan mit Margarethenhöhe
Die Arbeitersiedlung ist direkt westlich vom Grugapark in Essen.
Weitere interessante Sehenswürdigkeiten in der Stadt Essen sind zum Beispiel das ehemalige Bergwerk Zollverein und das ultramoderne Museum Folkwang Essen (Moderne Kunst).
Auch die bekannte Villa Hügel in Essen, in der die Familie Krupp lange lebte, ist sehenswert.
Links
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